Goldschatz: Aron

Angi erzählt uns heute die Geschichte von ihr und ihrem Hafi Aron: „Dass ich Aron kennen lernen durfte, war ein glückliches Schicksal.“ Dem 6-jährigen Hafi-Wallach standen einst keine rosigen Zukunftsaussichten bevor. Das Schicksal führte ihn zu seiner Angi. Die beiden schweißt ein steiniger Weg mit vielen gemeinsamen Erlebnissen zusammen. Heute kann sie nichts mehr trennen. Hier erfährst du mehr über den Beginn einer tollen Freundschaft.

Die Geschichte eines frechen Hafis mit Happy End. (Foto: Angelina Kannegiesser)

Die Geschichte eines frechen Hafis mit Happy End. (Foto: Angelina Kannegiesser)

Aron stammt eigentlich aus Tirol und ist damit ein richtiger „Alpenquarter“, so Angi stolz über ihren Hafi-Buben. 2014 kam er als 6-Jähriger zu einem Hof im Bodenseegebiet. Es war in den Sommerferien, die Angi bei ihrer Familie dort verbracht hat. Hauptsächlich verbrachte die Pferdenärrin aber die Zeit auf dem Hof. Und diesen einen Tag, als Aron kam, wird sie nie vergessen. Es war Anfang August. Ein Hänger fuhr im Hof vor. Die Verladerampe öffnete sich, Aron war schon kräftig am wiehern und dann stieg der schönste und liebste Haflinger aus dem Hänger, den Angi je gesehen hat. Mit wild zerzauster Mähne und frechem Blick hat er Angi sofort um den Finger gewickelt. Für sie war er einfach PERFEKT!

„Es hört sich echt klischeehaft an, aber es war wirklich Liebe auf den ersten Blick“, strahlt Angi. Und das Beste: Sie war damals gerade auf der Suche nach einem Pferd.

"Es war Liebe auf den ersten Blick!", erzählt Angi. (Foto: Angelina Kannegiesser)

„Es war Liebe auf den ersten Blick!“, erzählt Angi. (Foto: Angelina Kannegiesser)

Ab diesem Zeitpunkt ist Angi am Hof nur noch auf Aron geritten. Er konnte zwar nicht viel und tat sich beim Galoppieren sichtlich schwer. Also arbeitete Angi ruhig mit ihm. Dann ging es Schlag auf Schlag, denn bald stand fest: Die beiden gehören zusammen! So wurde Aron zu einem großen Teil von ihrem Leben und für Angi bleibt es „der beste Tag ihres Lebens“, als sie mit ihrer Familie Aron gekauft hat. Dann kam ein Rückschlag, denn Aron konnte erst in drei Monaten im Wunsch-Stall von Angi eingestellt werden. Es hieß also: WARTEN und Aron noch am Bodensee lassen. Leider wurde er dort in der Zwischenzeit im Schulbetrieb für Anfängerstunden eingesetzt und das ohne Grundausbildung.

Endlich angekommen. Aron kommt ins neue zu Hause. Foto: Angelina Kannegiesser

Endlich angekommen. Aron kommt ins neue zu Hause. Foto: Angelina Kannegiesser

Drei Monate später war es dann aber endlich so weit und Angi konnte ihren Goldschatz endlich holen. Er machte alles super lieb mit und war absolut brav. Im neuen zu Hause angekommen gingen sie die erste Woche nur spazieren, sodass sich Aron eingewöhnen konnte. Dann fingen die beiden langsam mit dem Reiten an. Leider konnte Aron gar nichts mehr. Er ging in allen drei Grundgangarten nur noch gehetzt. Im Trab und Galopp konnte er nicht mehr ansatzweise gerade auslaufen. Der Galopp war die reinste Rennveranstaltung, er buckelte beim Angaloppieren los und rannte geradewegs auf die nächste Ecke zu, legte eine Vollbremsung hin, drehte sich um und rannte in die andere Richtung weiter… Es fehlte plötzlich an Vertrauen. Von anderen kamen lediglich entmutigende Kommentare, wie „der gehört in die Wurst“ oder „aus dem wird nie was“. Eine harte Zeit stand Angi bevor, doch sie gab nicht auf. Sie trocknete ihre Tränen und beschloss es erstmal im Gelände mit ihm zu versuchen und mit Bodenarbeit. Es besserte sich langsam und bald konnten die zwei auch in Halle und Bahn einigermaßen reiten.

„Da war ich schon unglaublich stolz auf ihn“, schwärmt Angi.

Eine Reise in die Vergangenheit. Angi erfährt mehr über ihren geliebten Aron. Foto: Angelina Kannegiesser

Eine Reise in die Vergangenheit. Angi erfährt mehr über ihren geliebten Aron. Foto: Angelina Kannegiesser

Nach einem erneuten Stallwechsel traf Angi in den Osterferien am Bodensee den Händler, der Aron gebracht hatte. Sie nutzte die Chance, um mehr über Arons Vergangenheit zu erfahren und es stellte sich heraus, dass er beim Vorbesitzer eingespannt war und, dass seine Zukunftsaussichten damals schlecht waren. Denn: Aron stand eigentlich der Weg zum Schlachter bevor und das obwohl er ein gesundes Pferd mit guter Abstammung ist. Bei Angi ist er zum Glück in guten Händen. Im neuen Stall ging es schnell aufwärts. Aron und Angi fühlen sich dort sehr wohl und fanden eine tolle Trainerin, die sie in die Kunst der einfachen Erziehung einwies. Aron genießt seinen täglichen Auslauf und die Weide, die im Sommer Tag und Nacht zur Verfügung steht. Er hat sich positiv entwickelt und Angi vertraut ihrem Aron mittlerweile blind.

„Er passt so gut auf mich auf. Das erstaunt mich immer wieder“, erzählt Angi stolz.

Eine Geschichte mit Happy End und den Beginn einer tollen Freundschaft. Foto: Angelina Kannegiesser

Eine Geschichte mit Happy End und den Beginn einer tollen Freundschaft. Foto: Angelina Kannegiesser

Aron ist sehr motiviert, macht bei allem immer so gut mit, bemüht sich und gibt immer 110%. Mittlerweile springen die zwei auf A-Niveau und sind in der Dressur auf A-L Niveau unterwegs. Auch wenn der Weg dorthin viele Nerven und Tränen gekostet hat, Angi möchte den Weg nicht missen und ist froh, zu so einem guten Team zusammen gewachsen zu sein. Aron ist ihr absolutes Seelenpferd. Vom Schlachtpferd zum Sporthaflinger und besten Freund.

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