Diagnose Arthrose – Wie gehe ich damit um?

Arthrose gehört zu den häufigsten Lahmheitsursachen bei Pferden. Und sie ist besonders gefürchtet. Denn: Die Behandlung kann langwierig sein und so genannte „Schübe“ können immer wieder auftreten. Besonders, wenn es draußen nass, kalt und ungemütlich ist, schmerzen häufig die Gelenke. Doch was bedeutet dies für Pferd und Reiter?

Diagnose Arthrose. Wie gehe ich damit um? Foto: Haflinger Austria

Diagnose Arthrose. Wie gehe ich damit um? Foto: Haflinger Austria

Arthrose ist der Fachbegriff für chronische, schmerzhafte und zunehmend funktionsbehindernde Gelenkveränderungen. Diese Veränderungen können in allen Teilen des Gelenks bestehen: Die Knorpelflächen sind dabei abgeschliffen oder abgesprengt. Aufgrund der fehlenden Knorpelpuffer kann es zur Entzündung – und im späteren Verlauf zu Auflösungserscheinungen in den unter dem Knorpel liegenden Knochen kommen. Bei fortgeschrittener Arthrose kann es zur Wucherung des Knochengewebes kommen und damit einhergehend zur Versteifung des Gelenks. Dabei gibt es noch einige komplexere Krankheitsbilder, die keine reinen Arthrosen sind.

Wie geht man nun mit einem „Arthrose“-Pferd um?

Es gibt sehr viele Möglichkeiten, das Pferd zu unterstützen und ihm die Chance auf ein ganz normales Leben zu geben, seine Lebensfreude zu erhalten und ihm sogar zu Leistungsfähigkeit zu verhelfen.

Lebensfroh toben, nach dem Aufwärmen kein Problem. Foto: Haflinger Austria

Lebensfroh toben, nach dem Aufwärmen kein Problem. Foto: Haflinger Austria

Ein wichtiger Aspekt hierbei ist unter anderem die Ernährung, diese soll dem Pferd, dem Alter, der Rasse, sowie der Arbeitsleistung angepasst sein. Dabei gilt es auch das Gewicht des Pferdes zu berücksichtigen, denn jedes „Kilo“ zu viel ist eine Belastung für die Gelenke. „Kalorien“-sparen kann man am besten beim Kraftfutter und zusätzlichen Leckereien. Zusätzlich sollte man das Pferd mit speziellen ergänzenden Nährstoffen für die Gelenke unterstützen. Tipp: Hierbei am besten auf hochwertige, sehr gut dosierte und möglichst natürliche Produkte zurück greifen und die Gelenke so von innen unterstützen.

Lange Warm-up-Phasen im Schritt sind wichtig für die Gelenke. Foto: Haflinger Austria

Lange Warm-up-Phasen im Schritt sind wichtig für die Gelenke. Foto: Haflinger Austria

„Wer rastet, der rostet!“, Bewegung und Haltungsbedingungen sind ein entscheidender Aspekt in der Prävention, sowie in der Behandlung der Gelenkerkrankung. Wird ein Arthrose-Pferd aus der Box geholt, sind die ersten Schritte oft sehr steif. Nach einer Aufwärm-Phase bessert sich die Beweglichkeit. Ideal wäre eine Haltung mit viel Bewegungsmöglichkeiten wie etwa ein Offenstall, damit sich das Pferd immer bewegen kann. Dabei ist auf einen guten Untergrund, sowie auf für das Pferd passierbare Strecken zu achten – Bsp.: Steile Hänge. Der Pferdebesitzer wägt hier am besten Vor- und Nachteile ab und passt die Haltung individuell auf die Bedürfnisse des Pferdes ab, wobei ruhige, gleichmäßige Bewegung über lange Zeiträume förderlich sind und dem Pferd ermöglicht werden sollten. Dies gilt auch fürs Training. Dabei ist auf ein ausreichendes Warm-up zu achten, denn es dauert MINDESTENS 10 Minuten im Schritt, bevor der Knorpel durch die Bewegung in der Gelenkflüssigkeit vollständig durchsaftet ist und seine Pufferaufgabe erfüllen kann. Die Schritt-Phase vor dem Training darf nicht vernachlässigt werden. Tipp: Wir haben es uns vor Kurzem angewöhnt – bei den winterlichen Temperaturen – vor der Arbeit in der Bahn eine kleine Runde spazieren zu gehen, bis die Gelenke aufgewärmt sind. So steht dem Training in der Bahn nichts mehr im Weg.

Wenn's richtig kalt wird, Wärme spenden. Foto: Haflinger Austria

Wenn’s richtig kalt wird, Wärme spenden. Foto: Haflinger Austria

Gegen Kälteschmerzen bei winterlichen Temperaturen hilft es auch, die Gelenke bzw. das Pferd möglichst warm zu halten und sich trotz Kälte ruhig zu bewegen. Wärmende Gamaschen oder Decken sind zum Beispiel vor allem in Ruhephasen eine Option.

Generell empfiehlt sich ein ganzheitlicher Behandlungsansatz bei optimaler Haltung, möglichst wenig Stress und angepasster und für die Gelenke fördernder Ernährung. Wenn das Pferd sich in einem akuten Schub befindet und deutlich lahmt am besten an den Tierarzt wenden. Tipp: Auch auf die Hufgesundheit achten und Bearbeitungsintervalle nicht unnötig hinauszögern.

Arthrose kann man durch Haltungsbedingungen mit möglichst viel Bewegungsmöglichkeiten, bedarfsgerechter Fütterung, einer gesunden Aufzucht, der Korrektur von Fehlstellungen, korrekter Ausrüstung und abgestimmten Training vorbeugen. Tipp: Eine Aufstiegshilfe entlastet den Rücken und die Beine des Pferdes, nicht nur bei älteren und erkrankten Pferden.

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