7 Fehler im Umgang mit Hafis

Wir haben hier die sieben größten Fehler im Umgang mit Haflingern, sowie beim Reiten zusammengefasst. Die Fehler gelten auch im Umgang mit allen anderen Pferderassen und sollten generell im Umgang mit Tieren und Pferden vermieden werden.

Auch wenn es äußerst selten ist: Sissy in einer Angst-Situation. Geduldig absteigen hat sich hier bezahlt gemacht. Foto: Haflinger Austria

Auch wenn es äußerst selten ist: Sissy in einer Angst-Situation. Geduldig absteigen hat sich hier bezahlt gemacht. Foto: Haflinger Austria

1.) Ungeduld

Geht das nicht schneller oder besser? So geht’s bei vielen den ganzen Tag, ob im Büro, im Auto oder Schule. Wir wollen immer noch schneller sein und wo es geht Zeit einsparen – vielleicht sogar um mehr Zeit mit dem Pferd zu verbringen. Der Schuss geht oft nach hinten los. Du kennst das bestimmt, willst du dich besonders beeilen, vergisst du Dinge und brauchst am Ende des Tages länger als gedacht. Besonders im Stall und im Umgang mit Tieren ist Ungeduld, wie eigentlich auch in allen anderen Lebenslagen, völlig kontraproduktiv.

Erwartest du ungeduldig, dass dein Hafi schneller mit dir von der Koppel mitgeht, entschließt er sich vielleicht einfach gar nichts zu machen, da deine Kommunikation nicht klar genug ist und er deine Hektik spürt. Also bevor du in den Stall gehst, am besten Hektik und Ungeduld völlig abstreifen, Handy auf lautlos und den Alltagsstress mal vergessen. Beim Reiten und im Umgang mit dem Pferd Geduld an den Tag legen und sich Schritt für Schritt vorarbeiten bringt 1000mal mehr als jeder Crash-Kurs oder Intensiv-Ausbildungsprogramm. Gib deinem Pferd Zeit, dann wirst du schnell Erfolge sehen und spüren. Vergiss nicht auf die Pausen, in denen das Pferd zur Ruhe kommen kann und belohne es kleine Fortschritte. Bleib ruhig, wenn dein Hafi mal unsicher ist, oder in einer Situation Angst hat und verzichte auf unüberlegte Handlungen und unnötigen Druck. Bleib lieber ruhig und gelassen und schenke stattdessen Sicherheit und Vertrauen.

Vieles ist in der Reiterwelt so, weil es schon immer so war. Hinterfrage es, vielleicht willst du was ändern. Foto: Haflinger Austria

Vieles ist in der Reiterwelt so, weil es schon immer so war. Hinterfrage es, vielleicht willst du was ändern. Foto: Haflinger Austria

2.) Unwissenheit vs. so ist es doch schon immer gewesen

Nur weil etwas schon immer so gewesen ist, oder du es vor zehn Jahren im Reitunterricht gelernt hast, muss es nicht das Richtige sein. Beschäftige dich mit deinem Haflinger, mit seinem Charakter, seiner Anatomie, seinen Hufen, der Fütterung und arbeite an dir und deinem Sitz, deiner Kommunikationsfähigkeit und an deiner notwendigen Ruhe oder Bestimmtheit. Hör auf dein Pferd: Es sagt dir so viel und wird dir sagen, was ihm gut tut. Wer ein Pferd besitzt oder reitet, weiß, dass es wichtig ist, sich fortzubilden und, dass man nie auslernt.

Mach dir Gedanken darüber, was das richtige Training für dein Pferd ist, welche Übungen es für einen gesunden Körper besonders braucht, oder ob du ihm helfen kannst körperliche Defizite durch Training auszugleichen. Wenn du trainierst oder einen langen Ausritt planst, frage dich immer, wie belastbar dein Hafi ist und wie weit du gehen kannst. Reflektiere dich selbst nach jeder Einheit, das hilft ungemein.

Auch wir hatten ein Jahr Probleme mit dem Führen. Jetzt hat Sissy wieder Freude. Negative Erwartungshaltung? Schnell weg damit. Foto: Haflinger Austria

Auch wir hatten ein Jahr Probleme mit dem Führen. Jetzt hat Sissy wieder Freude. Negative Erwartungshaltung? Schnell weg damit. Foto: Haflinger Austria

3.) Denken in Schubladen

„Der war schon immer so faul. Der war schon immer so stur. Die ist immer so zickig. Er kann das einfach nicht. Das hat noch nie funktioniert!“ Solche Sätze hört man doch oft, oder? Ich hasse Schubladen wirklich sehr und daher ist das für mich ein bedeutender Punkt. Eine Trainerin hat mal zu mir gesagt: „Begegne deinem Pferd so wie du einem Pferd begegnest, das du gar nicht kennst. Ganz ohne Erwartungshaltung.“ Probier es aus! Es hilft wirklich. An dieser einen Stelle scheut dein Hafi zum Beispiel jedes Mal? Erwartest du es vielleicht schon von ihm? Versuche mal ganz anders an die Sache heran zu gehen ohne in die Schubladen-Falle zu tappen.

Verhalte dich nicht immer anders, denn dann wirst du unberechenbar. Foto: Haflinger Austria

Verhalte dich nicht immer anders, denn dann wirst du unberechenbar. Foto: Haflinger Austria

4.) Immer anders

Wenn der Reiter in jeder Situation willkürlich reagiert, kann sich das Pferd leider nie sicher sein. Du wirst unberechenbar für das Pferd und es weiß einfach nicht mehr, wie es handeln soll. Es ist wichtig Disziplin im Umgang mit deinem Haflinger an den Tag zu legen. Mangelnde Selbstdisziplin führt sonst häufig zu ungerechten Strafen, willkürlichen Belohnungen oder Pausen und damit einer Situation, in der das Pferd erstens nicht weiß woran es ist und zweitens nicht lernen kann. Und: Wut hat sowieso nichts am Reitplatz oder im Stall verloren (siehe Punkt 1). Egal wie dein Tag war: Durchatmen, vergessen und dann zum Pferd!

Einmal ist keinmal? Nicht immer, manchmal kann einmal schwere Folgen haben. Foto: Haflinger Austria

Einmal ist keinmal? Nicht immer, manchmal kann einmal schwere Folgen haben. Foto: Haflinger Austria

5.) Einmal ist keinmal

Einmal ist keinmal – ist es wirklich so? Nachlässigkeit ist im Umgang mit dem Pferd ein großer Fehler. Achte auf dein Pferd und auf seine Gesundheit. Immer wieder werden Hufbearbeitung, Beschlag, Sattelanpassung und Co. vertagt. Dabei sind es wichtige Vorbeugemaßnahmen gegen Folgeerkrankungen und du wünscht dir sicher einen gesunden und fitten Freizeitpartner. Tipp: Beim Aufsitzen eine Aufstiegshilfe verwenden. Das schont den empfindlichen Pferderücken.

Auch wenn’s oft gut gemeint ist: Heute gibt’s eine Extraportion Müsli und Kraftfutter, weil es so gut riecht und der Reiter sich dabei gut fühlt? Lieber nicht! Besonders beim leichtfuttrigen Haflinger ist genau auf die Fütterung zu achten. Hier geht’s zu einem spannenden Artikel über die Fütterung eines Haflingers. 

Befasse dich mit der richtigen Haltung und stell dich auf deinen Hafi ein. Foto: Haflinger Austria

Befasse dich mit der richtigen Haltung und stell dich auf deinen Hafi ein. Foto: Haflinger Austria

6.) Falsche Haltung

Luft, Licht, Wasser, ausreichend Raufutter, Bewegung, Sozialkontakt zu Artgenossen – sind die wichtigsten Punkte die man bei einer ordentlichen Pferdehaltung beachten sollte. Zudem ist die Haltung indidivuell an das Pferd anzupassen. Denn, du weißt genau, was deinem Hafi gut tut, ob er sich in großen Gruppen wohlfühlt, oder dabei viel Stress hat. Wichtig ist auch hier, das Pferd ständig zu beobachten und auf die Bedürfnisse des Pferdes zu hören.

Für Abwechslung sorgen! Foto: Haflinger Austria

Für Abwechslung sorgen! Foto: Haflinger Austria

7.) Keine Abwechslung

Immer derselbe Trott. Das langweilt nicht nur uns, sondern auch unsere Hafis. Außerdem ist es auch kein ausgewogenes Training für die verschiedenen Muskelgruppen. Stangenarbeit, schöne Ausritte, Langzügelarbeit und Cavalettitraining können Abwechslung schaffen – und auch Bodenarbeit gehört zu einer vernünftigen Pferdeausbildung. Dies schafft auch noch Vertrauen und fördert eure Beziehung zueinander.

Auch Kurse und Unterricht können Abwechslung bringen. Hol dir Inputs von erfahrenen Trainern und lass dich zwischendurch auch mal korrigieren. Auch Sitzlongen machen trotz jahrelanger Reiterfahrung immer wieder Sinn. Vielleicht könnt ihr aber auch mal was völlig Neues lernen? Wie zum Beispiel Fahren, Freiarbeit, Zirkuslektionen?

Ähnliche Beiträge

Das Equizaum im Langzeit-Test *Im Frühjahr 2018 ist mit unserer bezaubernden Haflingerstute Rabella auch ihr maßgeschneidertes Equizaum von Equimero bei uns eingezogen. In der Zwis...
5 Tipps für richtiges Loben Priiiimaaa! Belohnungen sind aus der Arbeit mit Pferden nicht wegzudenken, jedoch sollte man Lob richtig und gezielt einsetzen. Eine Belohnung zum ric...
7 Tipps für dich als Reiter Wir befassen uns sehr viel mit der Fütterung und dem Gewichtsmanagement unserer Pferde. Doch wie sieht es eigentlich mit uns selbst aus? "Viele Reiter...

1 Kommentare

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert