Unser Jahr 2018 Teil 1

Unser Jahr 2018 war ein besonders intensives – ein Jahr, das Spuren hinterlassen hat und uns geprägt hat. Eine wilde Achterbahnfahrt der Gefühle, in der wir mit unserem schweren Verlust kämpften und vieles im Zeichen des Neuanfangs stand. Fest steht: Mit Haflinger Austria haben wir auch in diesem Jahr wieder sehr viel erlebt und sind dankbar für eure Unterstützung, daher möchten wir euch mit diesem Rückblick einen kleinen persönlichen Einblick geben.

„Das Jahr 2018 begann mit einer wilden, lebensfrohen Sissy, die im Alter von 22 Jahren nochmal so richtig aufblühte. Ich bin irrsinnig dankbar, dass unsere geliebte Sissy dank den Megasus Horserunners so viel Lebensfreude erleben durfte und sich endlich ohne Schmerzen wild und frei bewegen konnte.“

Jahresrückblick, Haflinger Austria

Der Jänner war wild und ließ uns himmelhochjauchzen, Haflinger Austria

In der Bahn als auch im Gelände blühte Sissy durch ihr neues Gehgefühl mit den Megasus Horserunners so richtig auf. Ich weiß noch genau, wie stolz sie war, als sie in unseren letzten Reitstunden zeigte was sie kann und ihr alles locker flockig von der Hand ging. Sissy mutierte vom Faulpelz zur Rakete und die Freiarbeit entwickelte sich zu einem wilden Toben. Und all das hatten wir Sissys neuen Sportschuhen zu verdanken, die in diesem Jahr zu meiner Mission wurden, denn ich durfte ab Jänner für das Ende der Eisenzeit kämpfen und zum Teil der Megasus-Familie werden. Denn für mich war seither klar, dass diese fantastischen Schuhe unendlich viele Pferden genauso glücklich machen werden wie meine Sissy.

Auf die Ski, fertig, Los!

Wie alle Produkte von Sieltec, lässt sich auch das Skijöring-Set stufenlos verstellen. Foto: Haflinger Austria

Nach wochenlangem Trockentraining mit Inline Skates im Sommer war es 2018  endlich soweit!

Mitte Jänner übte sich Sissy das allererste Mal im Skijöring und ich bin irrsinnig dankbar, dass wir das noch gemeinsam erleben durften. Monatelang zuvor haben wir schon auf diesen Moment hingearbeitet und uns auf den Schnee gefreut. Es fühlte sich so an, als hätte Frau Holle nur für uns ihre Pölsterchen kräftig geschüttelt. Wir sprangen aus dem Bett und eilten in den Stall, um mit Sandra durch den Schnee zu düsen. Kaum angeschnallt, stellte sich leider heraus, dass der Schnee sehr matschig, klebrig und rutschig war… Daher konnten wir nur Schritt gehen, aber es war einfach super lustig und eine wunderbare Erinnerung an unsere Sissy.

Im Februar stand die Welt still…

„Die Welt steht still zumindest für uns. Unsere geliebte Sissy hat für immer einen großen Platz in unseren Herzen und wurde und wird von uns zutiefst geliebt. Für mich war sie nicht nur das beste Pferd der Welt, sondern auch meine beste Freundin. Ich kann es nicht glauben und werde sie unendlich vermissen. Die Erinnerungen, die Verbundenheit und große Liebe bleiben für immer. Jedes einzelne Wort, jede Erklärung und jedes Warum wären jetzt zu viel“

Erinnerungen an das beste Pferd der Welt. Foto: Haflinger Austria

Erinnerungen an das beste Pferd der Welt. Foto: Haflinger Austria

Mit diesen Worten teilten wir mit euch Sissys Verlust und ihr habt uns unglaublich viel Kraft gespendet. Heute möchten wir euch erstmals ein wenig mehr darüber erzählen. Es war für uns ein großer Schock, denn wie ihr wisst, Sissy war in den Wochen zuvor wild buckelnd und voller Lebensfreude. Am ersten Freitag im Februar besuchte ich meine Sissy abends im Stall und wollte sie noch füttern, bevor ich zu einer kleinen Feier eingeladen war. Ich holte sie raus und sie verhielt sich nicht wie sonst, sie bewegte sich hastig fort – was nicht ihre Art war. Ich bot ihr was zu fressen an und sie fraß mäßig begeistert. Sissy neigte zu Koliken, also spazierte ich mit ihr im Schritt auf und ab und rief sofort den Tierarzt. Schlagartig wurde es immer schlimmer. Ihr Zustand verschlechterte sich massiv. Sie wollte sich immer wieder hinlegen, ich zerrte sie unendlich oft hoch und bat sie, weiter zu kämpfen. Der Tierarzt versorgte sie sofort mit Schmerzmitteln, Krampflösern und Medikamenten – während ich mich geschockt um meine geliebte Sissy kümmerte. Schon zuvor rief ich meine Freunde um Hilfe und sie halfen uns… wo sie nur konnten. Der Tierarzt versorgte sie medizinisch und nur wenige Minuten später erneut. Die Medikamente schlugen nicht an: Sissy musste so schnell wie möglich in die Klinik. Dank der Hilfe von all unseren Freunden konnte ich Sissy völlig unter Schock in einen für mich wie durch Zauberei organisierten Hänger bringen. Die Hängerfahrt über und all die Zeit davor, war Sissy unglaublich tapfer.

Ich wusste sie kämpfte nur für mich!

In der Klinik angekommen wurde Sissy gründlich untersucht und es wurde festgestellt, dass ihr Darm bereits durchlässig war und wir schnell handeln mussten… In der Klinik erhielt Sissy starke Schmerzmittel, aber auch diese haben nicht mehr geholfen… und so mussten wir die schwerste Entscheidung unseres Lebens treffen und unsere geliebte Sissy gehen lassen, denn sie hat es nicht verdient zu leiden. Zu oft ist sie an diesem Tag schon immer und immer wieder nur für mich aufgestanden und hat sich irgendwie auf den Beinen gehalten. Sissy wurde von einer großen Freundesschar und all den Menschen, die ihr so wichtig waren, begleitet, bis zuletzt nur noch Chris und ich sie fest an uns drückten und sie traurig verabschiedeten.

Wir vermissen unsere Sissy und werden sie nie vergessen! 

Wir vermissen dich hier…

„Dieses Pferd hat Spuren hinterlassen und genauso bunt wie dieses Foto war auch ihr Charakter. Sie hat so viele Menschen zum Lachen gebracht und mit ihrer unglaublichen Intelligenz um den Finger gewickelt. Sie wird immer unvergessen bleiben und wir vermissen sie hier…“

Wir haben getrauert und viel geweint. Es war ein schwerer Verlust für uns und unsere Familien und Freunde haben mich immer wieder aufgefangen und sind uns zur Seite gestanden.

Plötzlich erreichte mich eine Nachricht per What’s App mit einem Video, auf dem eine kleine und zarte Haflinger Stute geritten wird und einmal frei trabt…

„Schau mal!“

…und schon war es um mich geschehen!

Anfangs fast verärgert, schob ich die Nachricht beiseite und konnte nicht glauben, dass ich jetzt an andere Pferde denken sollte… Aber irgendwie trabte dieses Pferd tagelang durch meinen Kopf und ich wusste, dass ich sie kennenlernen musste. Rabella brachte mich das erste Mal wieder so richtig zum Lachen und ich muss jetzt noch schmunzeln, als sie damals neugierig an meinem Radler roch. Sie war so wunderschön, neugierig und zugleich ein bisschen vorsichtig. Mit ihren aufmerksamen, großen Augen und ihrer wundervollen Art hat sie mich auf Anhieb verzaubert. Ich hatte Schmetterlinge im Bauch, wollte aber nichts überstürzen und haderte mit mir, ob es denn schon an der Zeit ist.

„Ich wusste nicht, ob ich nach Sissys Verlust schon bereit war und ob ich jemals wieder in den Sattel steige… Aber vor allem, ob ich ein Pferd wieder so tief in mein Herz lassen kann? Ich habe festgestellt: Mein Herz ist groß. Mir fehlten die Pferde wahnsinnig und ich wollte mich wieder auf eine neue Freundschaft einlassen.“

Insgeheim überlegte ich dabei schon, welcher Sattel für sie der Richtige wäre und ob Rabella gut in die Herde passen würde. Also besuchte ich sie noch einmal und wusste: Sie gehört zu mir!

Willkommen zu Hause, Rabella!

Was es noch zu wissen gibt, Foto: Haflinger Austria

Zu Hause angekommen! Foto: Haflinger Austria

Rabella durfte noch im Frühjahr bei uns einziehen und wurde liebevoll von uns und einer ganzen Schar an lieben Menschen empfangen. Nach einem ersten Kennenlernen und den ersten Fressversuchen an der Heuraufe, hat sie anfangs ihr Paddock bezogen. So funktionierte die Integration sanft und schonend. Sie erkundete die Umgebung und gewöhnte sich langsam an die neue Herde und an den Offenstall. Anfangs war sie sehr vorsichtig und zurückhaltend. Rabella suchte beim Menschen Schutz und folgte jedem Menschen wie ein Schatten. Aber mit der Zeit wurde sie immer selbstsicherer und zeigte auch dem aufmüpfigen Mini-Shetty Grenzen auf. Sie entwickelte sich und integrierte sich immer besser in die Herde.

Eine neue Freundschaft beginnt und sie ist magisch…

Entspannung und Spaß an der Sache sind die beste Basis für unsere neuen Abenteuer. Foto: Haflinger Austria

Entspannung und Spaß an der Sache sind die beste Basis für unsere neuen Abenteuer. Foto: Haflinger Austria

Von Anfang an hatte dieses Pferd für mich etwas magisches und schon ab den ersten Tag wuchsen wir zu einem Team zusammen. Wir unternahmen entspannte Spaziergänge und lernten uns immer besser kennen. Ich ließ ihr Raum zum Entwickeln und Entfalten und es entwickelte sich sehr viel. Von Woche zu Woche konnte ich zusehen, wie sie selbst bewusster wurde, in der Herde aufstieg, sich im Offenstall immer wohler fühlte und im Gelände an meiner Seite immer mutiger wurde. Anfangs unternahmen wir viel vom Boden aus und erkundeten das Gelände und die Bahn.

Wir gingen sogar laufen!

Mit Rabella machte sogar das Laufen Spaß! Foto: Haflinger Austria

Mit Rabella bereitete ich mich sogar auf den Businesslauf vor und es machte uns unheimlich viel Spaß im Intervall 30 Minuten gemeinsam zu laufen. Wir haben uns gegenseitig gestärkt und sind nach und nach ein Team geworden!

In Kürze geht es weiter mit Teil 2… 😉

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